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Neue Broschüre „‘Divers‘ oder ‚keine Angabe‘?" erschienen
Die Broschüre „‘Divers‘ oder ‚keine Angabe‘? Juristische Informationen, Alltagserfahrungen und Community-Tipps zum Geschlechtseintrag „divers“, zum offenen Eintrag und zu den Regelungen des SBGG“ ist erschienen. Die Landeskoordination Inter* im Queeren Netzwerk Niedersachsen, die Landeskoordination Inter* NRW und die Landeskoordination Trans* NRW haben diese in Kooperation veröffentlicht.


Im April 2024 wurde das „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)“, kurz Selbstbestimmungsgesetz, verabschiedet, das zum 01.11.2024 in Kraft getreten ist. Die Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen im Personenstandsregister wird damit sehr viel einfacher, Gutachten, Atteste und langwierige Verfahren entfallen. Es gibt vier Optionen für einen Geschlechtseintrag: „männlich“, „weiblich“, „divers“ und „keine Angabe“.


Vielleicht fragst du dich nun, ob sich eine Änderung für dich lohnt? Welche Auswirkungen ein Personenstand „divers“ oder ein offener Geschlechtseintrag auf deinen Alltag hätte? Welche Nachteile es gibt? Wenn du über eine Änderung zum Geschlechtseintrag „divers“ oder „keine Angabe“ nachdenkst, gibt dir diese Broschüre eine erste Orientierung.


Im ersten Teil der Broschüre findet ihr die wichtigsten Inhalte und Regelungen des neuen Selbstbestimmungsgesetzes und Informationen darüber, wie das neue Verfahren der Vornamens- und Personenstandsänderung ablaufen soll. Im zweiten Teil der Broschüre gibt es Fragen, Antworten und rechtliche Einordnungen zu Alltagssituationen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ und dem offenen Geschlechtseintrag.


Den Text verfassten Kathrin Niedenthal (www.kanzlei-niedenthal.de) und Cai Schmitz-Weicht (www.freizeile.de) im Austausch mit der Landeskoordination Inter* im Queeren Netzwerk Niedersachsen, der Landeskoordination Inter* NRW und der Landeskoordination Trans* NRW. Das Layout und die Illustrationen hat Eli Alaimo Di Loro gestaltet. Die Broschüre beinhaltet Tipps von diversen Fach- und Community-Expert*innen – vielen Dank an dieser Stelle.


Die Broschüre kann hier im PDF-Format heruntergeladen und in gedruckter Form unter folgenden Links bestellt werden.
https://shop.queeres-netzwerk.nrw/
https://qnn.de/publikationen/
Wir freuen uns über Rückmeldungen zur Broschüre (inter@qnn.de, info@lako-inter.nrw oder info@lako-trans.nrw) und über Unterstützung bei der Verbreitung!


Transgender Day of Remembrance

[CN: trans*feindliche Gewalt, Tod, Suizid]
Am heutigen Transgender Day of Remembrance gedenken wir den aus trans*feindlichen Gründen im vergangenen Jahr ermordeten und durch Suizid gestorbenen trans* und nicht-binären Menschen.


Die aktuellen Zahlen des Trans Murder Monitoring (https://transrespect.org/en/trans-murder-monitoring-2024/) belegen was die Folgen von trans*feindlichen Diskursen weltweit sind: Zwischen dem 01.10.23 und dem 30.09.24 wurden weltweilt 350 Morde an trans*, nicht-binären und gender-nonkonformen Menschen dokumentiert. Damit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich an. In diesem Jahr stieg zudem die Zahl der seit 2008 dokumentierten Fälle auf 5000 an.


94% der hier dokumentierten Ermordeten waren trans* Frauen und trans*weibliche Personen. Besonders erschreckend ist, dass die bereits hohe Zahl von ermordeten trans* BI_PoC im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich um 14% anstieg. 93% der hier dokumentierten Ermordeten waren trans* BI_PoC. Dies zeigt wie wichtig es im Kampf gegen Trans*feindlichkeit ist. Mehrfachdiskriminierungen und-positionierungen zu berücksichtigen und sich gegen jede Form der Gewalt und Diskriminierung einzusetzen.


Im Kampf gegen Trans*feindlichkeit findet heute um 17:30 eine Kundgebung am Aachener Weiher in Köln statt. Der TDoR ist für viele besonders belastend und aufwühlend. Wer heute nicht alleine sein möchte oder sich mit anderen an diesem Tag austauschen will kann beispielsweise ab 19:30 Uhr zum Raum für trans* und nicht-binäre Personen und ihre Liebsten im rubicon in Köln gehen. Auch trans* Beratungsstellen und die Telefonseelsorge können heute wichtige Anlaufstellen zum Austausch sein.



Selbstbestimmungsgesetz tritt am 1. November 2024 in Kraft!
Seit langem hatten trans* Fachverbände und trans* Aktivist*innen die Ablösung des 1981 in Kraft getretenen sogenannten „Transsexuellengesetzes“ (TSG) durch ein Selbstbestimmungsgesetz gefordert. Nach Jahren unnachgiebiger politischer Arbeit tritt das „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag“ (SBGG) nun am 01.11.2024 offiziell in Kraft.


Dieser Erfolg ist der Arbeit vieler Generationen von trans* und nicht-binären Menschen, von inter* Menschen, von Verbündeten sowie ehrenamtlichen und hauptamtlichen Menschen zu verdanken. Wir möchten diesen Tag als historischen Meilenstein im Kampf für trans* Rechte, Menschenrechte und Selbstbestimmung feiern und weisen zugleich darauf hin, wo weiterhin Einschränkungen der geschlechtlichen Selbstbestimmung bestehen.


Die komplette Pressemitteilung ist hier zu finden.


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